
Johannespassion
Die Johannespassion von Johann Sebastian Bach zählt zu den bedeutendsten Werken der Kirchenmusik. Bach vertont hier die Leidensgeschichte Jesu Christi nach dem Evangelium des Johannes. Dabei verbindet er eindrucksvoll biblische Texte mit freien Chorälen und Arien. Der Evangelist – Tenor Jan Petryka – führt als musikalischer Erzähler durch die Handlung, während der Chor in wechselnden Rollen – als Volksmenge, Hohepriester, Jünger oder gläubige Gemeinde – die Geschichte lebendig werden lässt. Besonders bewegend sind die Choräle, die den Hörer unmittelbar ansprechen und zum Mitfühlen einladen. Die Arien der Solist:innen bieten Raum für innere Einkehr, klangliche Schönheit und tiefe Spiritualität, während die Rolle des Jesu – gesungen von Bass Yannick Debus – sich durch eine besondere musikalische Ruhe und Würde auszeichnet und sich damit deutlich vom dramatischen Geschehen abhebt.
Insgesamt gelingt es Bach meisterhaft, musikalische Mittel wie Harmonik, Rhythmus und Instrumentierung zur dramatischen Verstärkung der biblischen Ereignisse einzusetzen. Die Johannespassion ist kürzer und im Ausdruck konzentrierter als die Matthäuspassion, aber keineswegs weniger tiefgründig. Sie lässt die Dramatik des Geschehens und die seelische Erschütterung greifbar werden – und berührt durch ihre menschliche Nähe ebenso wie durch ihre musikalische Grösse.
Jan Petryka Evangelist
Yannick Debus Jesus
Serafina Starke Sopran
Ulrike Malotta Alt
Johan Krogius Tenor
Matthias Winckhler Bass
Zürcher Sing-Akademie
Orchestra La Scintilla
Florian Helgath Leitung
Johann Sebastian Bach
Johannespassion BWV 245
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